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La Habana

Hallo zusammen! Wir sind unterwegs! Uns geht es super und wir haben hier in der ersten Woche schon so einiges erlebt...


Nach einem angenehmen Flug mit Eurowings und sehr freundlicher Crew landeten wir am Donnerstag, dem 20. September, nach etwas mehr als 10 Stunden endlich in La Habana. Wir durften als erste von Board, standen als erste in der Eingangshalle und wurden alsbald nach einem ausklügelten System, dessen Logik sich uns bis heute nicht erschlossen hat, einem freien Schalter für die Passkontrolle zugewiesen. Alles lief wie am Schnürchen und glücklich griffen wir nach einer Stunde Warten am Gepäckband nach unseren Habseligkeiten. Es brauchte seine Zeit, bis uns und den anderen Passagieren klar geworden war, dass die Koffer aus Köln nicht auf dem angeschriebenen Band kreisten.

Als wir endlich aus dem Ankunftsbereich raus kamen, wartete unser Fahrer geduldig mit seinem Schild am Ausgang des überschaubaren Flughafens, bat uns in sein Auto (Einen prächtigen Wagen, mit viel Platz und wohl so gegen 1 Million Fahrkilomtern) und es ging los - in Richtung Stadt. Das Gehupe, die Gerüche und die Umgebung, das war alles so aufregend!


Wir wurden in unserer Casa Particular herzlich empfangen. Frank und Dar Marilis, die Eigentümer des „El Alquimista“, stellten uns die Katze und die Schildkröte vor und wenig später sassen wir in ihrem Wohnzimmer, mitten im Zentrum der Stadt und genossen einen ersten Havana Club (Rum). Und es sollte nicht unser letzter sein. Inklusive einer Zigarre für Andreas. Frank hatte dies kurz mal auf der Strasse für uns organisiert. Andreas freute sich über die gute Nachricht, dass sein Mobile bereits wieder auf dem Weg zu uns war. Er hatte es doch beim Aussteigen tatsächlich im Taxi liegen gelassen.


Wir waren müde vom Flug und wir taten, was wir in solchen Situationen immer tun: Wir gingen sehr früh zu Bett.


Die kommenden Tage nutzten wir für die obligate Stadtrundfahrt in einem der zahlreichen offenen Oldtimer. Wir stiefelten voller Tatendrang durch die Altstadt (Habana Vieja) und lernten das Handwerk des Geldwechselns und des Internetsuchens („WiFi gibt´s überall in der Stadt“ Jagenau!) kennen und genehmigten uns den einen oder anderen Mojito. Gut hatte uns eine nette Mitbewohnerin aus Israel die App „Maps.Me“ empfohlen. Einmal installiert, funktioniert das Teil perfekt offline: Karte des gewünschten Landes herunterladen und schon sind so gut wie alle Infos immer mit dabei. Inklusive Navigation durch unbekannte Strassen.

Wir assen unter anderem im Restaurant „Rum Rum of Habana“ und im „Doña Blanquita“. Beide sind abends sehr zu empfehlen. Wir haben uns nach dem zweiten Tag schon sehr wohl gefühlt. Abends unterwegs zu sein war keineswegs unangenehm, zumindest nicht was unser Sicherheitsgefühl betraf. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit waren da schon etwas gewöhnungsbedürftiger. Tagsüber mindestens 33 Grad am Schatten, nachts waren es bis jetzt nie weniger als 24 Grad.


Auf unserem Rundgang zu den ehemaligen Festungen der Stadt, zum Señor Jesú und dann auf der kurzen Fahrt auf der Fähre zurück zur Altstadt haben wir etwas gelitten. In zwei Stunden haben wir zwei Liter Wasser verdampft. Sowohl „Tres Reyes del Morro“ als auch „La Forteleza de San Carlos de La Cabaña“ sind die Anstrengung allemal wert. Die Aussicht auf die Stadt ist der Hammer.


Am Sonntag sind wir nach drei Tagen und vollgepumpt mit ersten Eindrücken in unser zweites Zuhause umgezogen. Und zwar zur „Casa Yandar“, einem erst kürzlich renovierten Haus im Stadtteil „Playa“, welche wir über Airbnb gebucht hatten. Nach dem Empfang durch eine waschechte Kubanerin, die uns mit ihrem Akzent überhaupt nicht schonte (h, v und b tönt gleich, s wird weggelassen...), brachen wir auf um sogleich die nähere Umgebung und den Weg zur Schule auszukundschaften.


Sogar am Sonntag waren verschiedene Läden offen. Nächste Erkenntnis: Wer in Kuba einkaufen muss, braucht Übung. Gemüse gibt es nur auf den Quartiermärkten. Diese sind aber nicht am selben Ort wie die Food- und Non-Food Märkte. Und die Auswahl ist - anders als bei uns - sehr begrenzt. „Was sollˋs“, dachten wir und kauften unsere eigene Flasche Rum (Havana Club Añejo), Limetten und TúKola. Wein ist in Kuba sehr teuer. Eine Flasche Rotwein kostet im Laden so ab 12 CUC (12 CHF). Und Prosecco gibt’s nicht. Weiter kauften wir Milch mit 7,5% Fett (beinahe wie Kondensmilch), Teigwaren, Tomaten in der Büchse, gehackte Zwiebeln im Plastikbeutel, Instantkaffee und schlussendlich fanden wir sogar noch eine Filiale der ETECSA, der nationalen Telefon- und Internetgesellschaft, wo wir unsere ersten offiziellen „Tarjetas“ kaufen. Das sind Karten mit aufgedruckten Codes, mit denen wir für eine Stunden unbeschränkt an allen offiziellen Zugangspunkten ins Internet dürfen. Der ganze Spass kostet 1 CUC für eine Stunde, was aktuell ziemlich genau einem Franken entspricht. Und wir müssen je einen Ausweis zeigen. Auf dem Schwarzmarkt gibt‘s die Kärtchen auch. Die Anzahl der Zwischenhändler errechnet sich aus dem Preis: 2 CUC = ein Wiederverkäufern, 3 CUC = zwei, etc. Zum Vergleich: eine Flasche Havana Club Añejo mit 75 cl kostet ca. fünf CUC. 


Übrigens: 10 Eier kosten 11 Pesos. Das sind rund 0.50 CUC (!). Ein Brötchen im Weggli-Stil kostet ausserhalb der Stadt 0.05 CUC. Wir haben also für das Weggli den Fünfer bezahlt. Nix da mit „Dä Foifer und sˋWeggli“. Wechseln kann man CUC in Pesos für 1:24, um damit wie ein richtiger Kubaner seine Einkäufe zu bezahlen und zum Beispiel das „Collectivo“, das Taxi-zum-Teilen-mit-andere, zu bezahlen. Gekocht wird übrigens auch selbst kubanisches Essen interpretiert nach Schweizer Art.


Am Montag startete dann die Schule. Wir hatten schon zu Hause 5 Tage Unterricht gebucht. Nichts übermässig anstrengendes: 4 Stunden am Tag, jeweils von 9:30 bis 13:00 Uhr, mit einer kurzen Pause. Nach der Einstufung gesellten wir uns zusammen mit Sara in ein auf gefühlte 12 Grad gekühltes Schulzimmer. Unsere Lehrerin, Caridad, nach eigenen Angaben 105 Jahre alt, hat uns seit Montag die wunderbarsten Geschichten und Anekdoten erzählt, und hie und da realisierte sie, dass sie keine Geschichtsstudenten sondern eifrige Sprachschüler vor sich sitzen hatte. Und wenn sie nicht von sich aus draufkam, halfen wir mit „Señora, tengo uns pregunta...“ etwas nach. Am Ende der Woche durften wir zwei das „Certificacion Avanzado (C2)“ feierlich in Empfang nehmen. Ja, da staunt der Laie und der Experte wundert sich ;)


Seit dem zweiten Tag hatten wir zusätzlich noch Salsa im Nebenfach gewählt. Zum wiederholten Mal waren wir froh um die Erfindung der Klimaanlage, als wir zusammen mit unseren Mitschülerinnen und -Schülern und den professionellen Tanzlehrerinnen und -Lehrern (einer pro Schüler) herumwirbelten. Zum Abschluss unseres ersten Salsakurses gingen wir mit der ganzen Truppe ins „Casa de la Musica“, ganz in der Nähe der Schule und tanzten mit den Cubañitos um die Wette. Der Club biete jeden Abend bekannte Livebands zu vernünftigen Preisen. Drinks kosten so 2-3 CUC, ein Bier 1.50 CUC. Untermalt wurde der Abend von der Salsaband „El niño de la verdad“. Die gingen  voll ab und waren deutlich lauter als die 100 Dezibel, an die wir gewohnt sind. Die Einlagen unserer Tanzlehrer brachten uns zum Staunen und nun wollen wir alle auch so gut werden wie sie.


Weiter organisiert die Schule auch andere Aktivitäten: Stadtbesichtigungen, Museumsbesuche, Strandausflüge... für Letzteres hatten wir uns entschieden.

Mira! Qué linda, La Playa del Este!!!
Unseren letzen Abend zusammen mit den Gspänli der Schule genossen wir im Restaurant „La España“. Sehr lecker, riesige Portionen und „Cuba Libres“im Stile eines „Long Island“ waren ein würdiger Abschluss. 

Ach ja, dass schönste „WC“ in ganz Havanna möchten wir euch nicht vorenthalten!
...und morgen geht’s mit dem „Guagua“ (=Bus) nach Viñales.

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Kommentare: 4
  • #1

    Ba (Sonntag, 30 September 2018 10:30)

    hallo ihr zwei,

    toll von euch zu lesen! wunderschöne fotos! geniesst es und hebet sorg.

    grüessli ba

  • #2

    andrea vom aquafit� (Sonntag, 30 September 2018 23:54)

    en super bricht ���; alles gueti und wiiterhin vill interessanti erlebnis
    lg us de verregnete chüele ��

  • #3

    Philipp (Freitag, 05 Oktober 2018 19:09)

    Macht spass zu lesen

  • #4

    Pe (Mittwoch, 10 Oktober 2018 15:45)

    ja, da sieht ja richtig tiefenentspannt aus. nur weiter so und viel spass ;-)