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Panajachel - Lago Atitlan

Panajachel - Pana - wie der verrückt komplizierte Namen abgekürzt ausgesprochen wird - liegt rund drei Stunden von Antigua entfernt. Kommt etwas auf den Verkehr an. Von der Strecke hatten wir im Shuttle nicht viel mitgekriegt, wir arbeiteten am Video vom Acatenango. Der Transfer kostete uns Q80 pro Person, gebucht direkt im The Purpose.

 

Das letzte Stück der Strasse hinunter an den Lago Atitlan ist spektakulär. Die Steigung oder besser - das Gefälle - beträgt streckenweise wohl zwanzig Prozent. Aber dieses Mal füllte sich die Kabine nicht wie in Kuba mit Rauch.

 

Das erst seit einem Jahr offene Dreamboat Hostel (http://dreamboathostel.com) gefiel uns sehr gut. Wir wurden mit einem Päärchen aus der Schweiz in einem Viererzimmer einquartiert, welches bereits seit vier Monaten, auch wie wir, für etwa ein Jahr auf Weltreise ist.

 

Vor allem angetan hatte es uns die toll ausgestattete Küche. Und sauber war sie auch! So machten wir uns auf, dass Städtchen zu erkunden und einzukaufen für: Spätzli und Stroganoff Pollo. Mmmmhh! Das war ja sooo lecker. Stolz waren wir vor allem auf unser kreatives Chnöpflisieb.

Da es um elf Uhr bereits ruhig war und sich im Hostel nur vereinzelt einige nicht mehr spürten, schliefen wir recht gut und tief und waren fit für eine Bootstour am nächsten Tag auf dem Lago Atitlan. Anstelle eine Tour für Q200 pro Person zu buchen machten wir uns auf einem Blog mit den Gepflogenheiten der lanchas auf dem See vertraut (http://atitlanliving.com/things-to-do-lake-atitlan/getting-around-lancha-boat-watertaxi/) und nahmen die Sache selbst in den Angriff.


Wir starteten gleich vom richtigen Steg aus, warteten geduldig bis sich das Boot gefüllt hatte und dann hiess es: „Leinen los!“. Gemütlich pflügte sich das voll beladene Wassertaxi durch das Wasser des Lago Atitlan. Unsere Route führte uns zu folgenden drei Dörfern, mit vielen Zwischenstopps unterwegs, und dies für Q85 pro Person:

  • San Marcos La Laguna. Q25 pro Person - 45 Minuten
  • San Pedro La Laguna. Q10 pro Person - 15 Minuten
  • Santiago Atitlan. Q25 pro Person - 30 Minuten
  • Zurück nach Pana. Q25 pro Person - 20 Minuten

In San Marcos trafen wir auf ein illustres Völkchen von Schamanen, Meditierenden, Esoterikern jeglicher Couleur und einer coolen Mischung aller dieser Dinge. Wir spazierten durch die engen Gässchen und schmunzelten ob den phantasievollen Therapieangeboten, und fühlten uns an diesem Ort aber eigentlich ganz wohl.

In San Pedro stiegen wir nur aus, weil es von San Marcos keine direkte Verbindung nach Santiago gibt. Die Boote fahren grundsätzlich im Gegenuhrzeigersinn von einem Ort zum anderen, es gibt aber eine ganze Menge weiterer Boote, mit denen man vorankommt. Wichtig: einfach immer fragen, auch wenn einen die „Vermittler“ mit gut gemeinten Angeboten auf ein bestimmtes Boot schicken wollen. Schlimmstenfalls lernt man einige neue Fluchwörter auf Spanisch kennen.


Da wir uns offen hielten, weitere Nächte am See an einem anderen Ort zu verbringen, schauten wir uns in San Pedro gleich noch das „Hostel Fe“ (von aussen) an. Sah eher stark nach Partyhostel aus und das Städtchen versprühte nicht wirklich Charme. So liefen wir einmal hin- und wieder zurück durch die Gässchen und suchten alsbald nach dem Boot zur nächsten Station unseres heutigen Abenteuers. Optionen: Mit dem geschäftstüchtigen Herrn für Q200 pro Person mitfahren oder eine Stunde warten. Es standen dann schlussendlich Q75 im Raum sowie auf einmal eine weitere Option, nämlich in zehn Minuten al otro lado, also auf der anderen Seite des Städchens, den eigentlichen Transfer zu erwischen. Hatte uns natürlich vorher keiner gesagt. Ein netter Guatemalteke rief dann tatsächlich an und kündigte uns an, die wir eiligst zum anderen Anleger trippelten. Erwischt! 


Übrigens ist diese andere Seite von San Pedro, am Fusse des gleichnamigen Vulkans, ist viel hübscher - ein Abstecher lohnt sich!

In Santiago kamen wir gerade noch rechtzeitig, um einmal durch den sonntäglichen Markt zu schlendern. Da wurde so ziemlich alles angeboten, und dies dann noch in rauen Mengen. Schuhe, Kleider, Gemüse, Haushaltsutensilien... Nach der ersten Runde und einem Abstecher zur Kirche, erspähten wir eine Markthalle mit Metzger, Gemüseverkäuferinnen und einem sehr ansprechenden Angebot. Wir kauften unser Abendessen an Ort und Stelle. Für Q37 füllten wir unseren kleinen Beutel mit Fleisch, Gemüse, Früchten und waren schon beim Einkaufen das erste Mal hungrig.

Nach einem letzten Mal abwarten bis das Boot voll war, ging es mit Volldampf zurück nach Pana, wo wir noch vor unserem leckeren Stück Fleisch unten am See zusahen, wie der Himmel sich rötlich färbte.

Wir hatten uns spontan entschieden, noch eine Nacht länger in Pana zu bleiben. So blieb uns genug Zeit zum bloggen, Fotos zu sortieren, auszuschlafen, Videos zu schneiden, Sound für die Videos zu mischen, und was man sonst als Weltreisende noch so tut. Danach statteten wir dem Panajachel Nature Reserve zwanzig Minuten ausserhalb von Pana einen Besuch ab.


Dieser kleine Naturpark, der eigentlich Q70 Eintritt kostet, ist ein mit Hingabe gepflegter kleiner Park mit coatis (Nasenbären), monos arañas (Spider Monkeys), einem Pavillon voll mit mariposas (Schmetterlingen), einem hübschen kleinen Strand unten am See, kleinem und grossem Pfad durch den Trocken- und Feuchtwald und einem Zip Line Parcours (Canopy). Letzteres hatten wir ausgelassen, aber den lauten Schreien über unseren Köpfen nach zu Urteilen hatten die Teilnehmer eine Riesengaudi. Die lange Variante hätte Q375 gekostet, die kurze Q250.


Wir waren vor allem vom Schmetterling Pavillon angetan, aber auch an den putzigen Nasenbären konnten wir uns beinahe nicht sattsehen. Unser Rundgang führte uns während rund drei Stunden in jede Ecke dieses kleinen Paradieses.

Zufrieden über die Schritte und die Anzahl Stockwerke des heutigen Tages machten wir uns auf den Rückweg ins Städtchen, um wieder einmal einen Sonnenuntergang mitzunehmen. Von der Anlagestelle der Touristenboote aus schlenderten wir ostwärts, und fanden neben tollen Motiven zum Abknipsen einen malerischen Holzsteg, auf dem wir das Naturschauspiel ein weiteres Mal geniessen durften.

Mit dem letzten, aber auch wirklich letzten Geld gönnten wir uns eine kreative, wenn auch nicht perfekte Variante eines Sushi Essens im „Restaurante Hana“ (http://restaurantehana.com). Am Ende blieben uns noch Q10. Für alle Fälle, denn man kann ja nie Wissen.

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