Unseren zweitletzten Tag in La Paz verbrachten wir hauptsächlich mit Schlafen, da wir den Schlafentzug der letzten Tage und die Anstrengung des Bergsteigens noch immer spürten. In den Schlafpausen widmeten wir uns dem Blog schreiben, Videos schneiden, gewaschene Wäsche falten und packen. Ein klassischer Ruhetag, ist man geneigt zu sagen.
Am späteren Abend kehrte auch Chantal von Santa Cruz zurück und wir gingen zusammen Essen. Eigentlich wollten wir zum El Asador, dieser hatte jedoch wegen zu geschlossen. So entschieden wir uns für eine Pizza gleich ums Eck - war echt lecker!
Als für uns der letzte Tag in La Paz anbrach, kam Andreas nicht so richtig in die Gänge, er hatte auch nicht gut geschlafen. So organisierte Prisca beim Café Tipico einen feinen Latte, um ihm das Aufstehen zu erleichtern. Im Café Tipico lachten Prisca die schönen Frühstücke der anderen Gäste an, so dass sie kurzer Hand entschied, später zum Frühstück mit Andreas zurückzukehren. Gedacht - getan! Eine Stunde später sassen wir beide vor dem Desayuno Americano und schlemmten.
Im Anschluss holten wir Prisca’s Sonnenbrille mit neuen polarisierten Gläsern ab. Man erinnere sich an den Zwischenfall bei der Free Walking Tour in Cordoba. Danach spazierten wir gemütlich hinunter zur Calle 8 / Plaza Humboldt, um dort den Minibus in Richtung Mailassa zu nehmen. Denn dieser fuhr zu unserem heutigem Ziel, dem Valle de la Luna. Kosten: 2 Bolivianos pro Person.
Der Eintritt in die Mondlandschaft kostet 15 Bolivanos pro Kopf und der Rundgang durch die tropfstein-ähnlichen Felsformationen dauert in etwa eine Stunde.
Am Ende trafen wir auf Valerio, ein Aymara, der seit 21 Jahren sein Geld mit Flöte (Quena)
spielen im Valle de la Luna verdient. Auch wir versuchten es. Gar nicht so einfach. Da muss man noch etwas üben, dachte sich Andreas und kaufte kurzerhand eines dieser Instrumente - ja
wenn es schon keine Ukulele gab bisher... und ins Gepäck passt sie auch besser. Valerio spiele eigens für uns noch eine seiner Kompositionen, welche wir zwar filmen aber nur für private Zwecke
nutzen dürfen.
Mittlerweile zogen am Himmel dichte graue Regenwolken auf und wir machten uns auf den Weg zurück nach San Miguel. Und irgendwie verspürten wir ein kleines Hüngerchen. Ob wohl der El Asador offen hätte? Er hatte! Und so genehmigten wir uns je ein kleines Filettli de Lomöli á je 400 Gramm. Natürlich vermochten wir nicht alles zu essen, und so reichten die Resten für die Brote für die anstehende Busfahrt.
Auf dem Rückweg besorgten wir uns noch ein paar Gadgets und Requisiten für den bevorstehenden Besuch im Salar de Uyuni. Nein, es wird noch nichts verraten!
Überpünktlich fuhr um 17.52 Uhr Bernardo, unser Taxifahrer, vor, um uns an der Busbahnhof zu chauffieren. Wir hatten extra genügend Zeit einberechnet, denn wenn wir eins gelernt haben in La Paz: der Verkehr ist unberechenbar! Bernardo hatte uns damals bei unserer Ankunft im La Paz vom Flughafen nach San Miguel gefahren und freute sich sehr, dass wir nun wieder mit ihm fuhren. Die 50 Bolivianos haben wir ihm gerne gezahlt.
Und eigentlich hätte er heute Montag in der Stadt gar nicht fahren dürfen, da seine Autonummer mit einer 1 endet. Er erklärte uns, dass jeweils am Montag und Dienstag die Autos, deren Nummern auf 1 oder 2 enden, nicht in die Stadt fahren dürften. Am Mittwoch und Donnerstag dann 3 und 4 nicht, usw. Entsprechend fuhr uns Bernardo auf allen möglichen Um- und Schleichwegen unter anderem durch das historische Zentrum zum Busbahnhof und lieferte uns bereits um 19.00 Uhr ab. So hatten wir genügend Zeit, unseren Voucher in ein richtiges Ticket umzutauschen und noch etwas auf unser Gepäck aufzupassen.
Der Bus war pünktlich da, das heisst bereits eine Stunde vor offiziellen Abfahrt. Nach dem Einpuffen in unseren Sitzen blieb also noch genügend Zeit, diese Zeilen zu schreiben und Andreas bastelte noch am nächsten Video herum. Aufgrund unumgänglicher und sich unmöglich aufgührender israelischer Touristen verzögerte sich unsere Abfahrt um 40 Minuten.
Wir freuten uns trotzdem auf die Reise nach Uyuni, die so in etwa 9 - 10 Stunden dauern sollte und auf unsere Sandwiches mit dem Filettli. Zudem hatte Andreas das Problem mit den Stinkschuhen der Engländerin hinter uns gelöst und die Steuern von 2.50 Bolivianos p.P. für die Benützung des Busbahnhofs haben wir ebenfalls beglichen. Nun gings wirklich los!
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