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Die Insel Murter - Tauchen und Nichtstun

Schon vor der Abreise in Hvar hatten wir ein Auge auf den Campingplatz Autocamp Slanica auf der Insel Murter, gleich neben dem gleichnamigen kleinen Dorf, geworfen. Unsere Freunde Nicole und Patrick waren per Zufall auch in Kroatien mit dem Wohnmobil unterwegs und dann auch noch auf demselben Platz.


Aber zuerst zur Anreise...


Trotz akribischer Vorbereitung fanden wir auf der geplanten Fähre nach Split um 07.45 Uhr bereits eine Stunde früher keinen Platz mehr. Bei unserer Ankunft stauten sich die Fahrzeuge bereits ausserhalb des Warteraums auf der Strasse. Wir konnten entweder auf die elf Uhr dreissig Fähre warten oder aber wieder zurückfahren nach Sućuraj und darauf vertrauen, dass es dort auf die neun Uhr Fähre reichen würde. Wir kamen schliesslich kurz vor halb neun Uhr an und landeten auf der Warteposition 17 von 33. Yes!

WIR haben ja ein Espresso Kännchen dabei und hatten bereits am Vortag etwas kleines für ein Frühstück unterwegs eingekauft. So köchelten wir uns einen Morgenkaffee und strichen einige Brötchen, bevor die Fähre sich unseren Silberpfyyl einverleibte, um ihn wenig später wieder an Land fahren zu lassen.

Die Fahrt von Dvrenik nach Murter dauerte anschliessend dreieinhalb Stunden und war einmal mehr sehr anstrengend wegen all den Dränglern zuerst auf der Küstenstrasse und dann auf der Autobahn. Nach einer ersten erfolglosen Suche nach Ersatz für die bald leere Gaskartusche (Camping Gaz) in allen möglichen grossen und kleinen Supermärkten und Tankstellen gaben wir entnervt auf und hofften auf ein hübsches Zelt-Plätzli, möglichst nahe am Meer.

Und siehe da: Wir erhielten einen fast schon riesigen Platz, nur zwanzig Meter vom Meer entfernt. Pro Nacht wurden rund 190 Kuna fällig für uns 2 Erwachsene, Auto, Zelt und Strom. Wir stellten auf, schlossen das erste Mal unseren kleinen Kühlschrank auf einem Campingplatz am Strom an und machten uns auf die Suche nach unseren Freunden. Ein paar Stellplätze weiter wurden wir  fündig. Wir genossen gemeinsam ein Apèro Plättli und jassten. Natürlich sprangen wir danach auch noch ins kühle Nass. Das Meer mit seinen 24 Grad war eine willkommene Abkühlung.

Während dem Abendessen auf einer tollen Terrasse in einem Restaurant im Städtchen Murter schmiedeten wir gemeinsam Pläne für das Tauchen. Miljenko, der Inhaber der Tauchbasis Kornati Nautilus Dive Center meldete sich telefonisch und bestätigte, dass wir vier am nächsten Morgen tauchen gehen können. Um 09.00 Uhr sollte es losgehen. So liessen wir den Schlummi sein, kauften auf dem Heimweg noch ein grosses Wasser und spazierten gemütlich zurück.

Pünktlich kamen wir in der Tauchbasis an und stellten unser Equipment zusammen. Wir beschlossen, unsere Kamera nicht mitzunehmen und für einmal nur zu geniessen. Gemeinsam mit Sacha, unserem Kapitän, verluden wir alles für die beiden Tauchgänge aufs Boot und schipperten los zu unserem ersten Tauchplatz Kukuljari.


Der Computer zeigte ab 12 m noch eine Wassertemperatur knapp 20 Grad, was trotz den 5 mm beziehungsweise 7,5 mm Anzügen kalt ist. Für uns war es der erste Tauchgang im Mittelmeer überhaupt. Wir tauchten einmal um die kleine Insel herum. Gesehen haben wir viele kleine Fische, einen etwas grösseren - vermutlich eine Art Grouper - Drachenköpfe (Skorpionfische) und viele Nacktschnecken mit Dalmatiner-Muster. Nach etwas mehr als 40 Minuten war uns jedoch wirklich kalt und wir freuten uns auf die Oberflächenpause in der Sonne. Diese wurde zudem noch durch eine Gruppe vorbei schwimmender Delphine versüsst.

Der zweite Tauchplatz, wiederum eine kleine Insel namens Visovac soll dafür bekannt sein, dass es auf um die 20 Meter viele Tintenfische (Octopus) gibt. Tatsächlich hatte Patrick dann auch einen für uns gefunden. Zudem gab es da auch eine kleine schön bewachsene Wand. Auch hier sahen wir einige Drachenköpfe und Nacktschnecken - Fische eher weniger. Dafür waren die Gesteinsformationen und die Vegetation etwas spannender als auf dem ersten Tauchgang. Aber auch hier war uns kalt.

Nachdem wir zurück an Land alles gewaschen hatten und eigentlich abfahrbereit waren, liessen wir uns doch noch breitschlagen, ein Bier/Radler mit Miljenko und Sacha zu trinken. So wurden wir auch überzeugt, am Montag nochmals Tauchen zu gehen.

Zurück auf dem Zeltplatz, duschten wir uns das Salz ab und richteten bei den Von Ah‘s das schon beinahe traditionelle Plättli her. Danach wurde gejasst und Sprüche geklopft und später ein weiteres Plättli verzehrt. Zwischendurch gab es noch einen prächtigen Sonnenuntergang zu bestaunen.

Sonntag ist bekanntlich Ruhetag, so ruhten wir uns aus... Wir bereiteten ein leckeres Frühstück mit Blick auf‘s Meer zu. Und unser Gas reichte noch gut für Kaffee und Eier kochen. Wir wuschen unsere schmutzige Wösche und später kamen Freunde von Nicole und Patrick und uns zu Besuch. Im Restaurant eingangs Campingplatz schwatzten wir, bis es zweistellig war...


...und wir zum Apérol Spritz übergingen. Danach chillten wir auf den Felsen in der Bucht und kühlten uns zwischendurch im Meer ab.

Wir freuten uns an diesem Abend auf Spaghetti. Da wir immer noch ohne eine neue Gaskartusche waren und um unseren Morgenkaffee fürchteten, überliessen uns Von Ah‘s die Küche im Wohnmobil und assen auswärts. So kochten wir das erste Mal überhaupt in einem Wohnmobil - muy lecker! Und für die restliche Sauce hatten wir schon einen Plan für den Folgetag: Eier-Omelette mit Sauce Boglonese und einer Scheibe Gauda.

Nach einer weiteren Partie Jassen machten wir uns kurz nach elf Uhr auf zu unserem Zelt, wo unsere Nachbarn aus dem grossen Kanton mit Camperfreunden ausgiebig feierten. Um halb zwölf fragte Andreas nett, ob sie noch lange feiern und wenn ja, ob dies etwas leiser gehen würde, da wir am nächsten Morgen früh aufsehen müssen. Es wurde gekichert und dann über die spiessigen Schweizer abgelästert was das Zeug hielt. Wir möchten an dieser Stelle keine Details nennen, denn es könnte ja sein, dass Minderjährige unseren Blog lesen. Es war einfach nur sehr primitiv und ausgesprochen respektlos.

Nun gut. Am nächsten Morgen konzentrierten wir uns aufs Tauchen. Auch an diesem Tag fanden wir uns um Punkt 09.00 Uhr bei Miljenko ein. Neben uns vier bereiteten auch ein Paar aus Österreich und zwei Deutsche ihr Equipment vor. Heute würden wir zu acht hinausfahren. Entsprechend nahmen wir mit Sacha das grössere Boot. Miljenko selbst war als Captain und zum Schnorcheln ebenfalls mit von der Partie.

Wir fuhren etwas länger als eine Stunde hinaus in Richtung der Kornaten. Getaucht haben wir dann an der Grenze zum Nationalpark, an einem Platz namens Dom Kamenar. Als erstes tauchten wir eine sehr schön bewachsene Steilwand, in welcher sich auf rund 22 Metern ein riesiger Octopus aufhielt - für uns ein Highlight! Dann gab‘s da auch noch so was wie flache haarige Tausendfüssler... Die Wassertemperatur war jedoch nochmals zwei Grad kälter als am Vortag. Brrrr!

Beim zweiten Tauchgang bei Babuljaš Mali schickte uns Miljenko auf 30 Meter Tiefe, da dort blaue Gorgonien zu finden seien. Tatsächlich: bei 25,6 m erspähten wir die ersten kleineren Exemplare dieser wunderschönen Korallen und es folgten weitere und grössere. Prisca war jedoch nach 20 Minuten schon sehr kalt, so dass wir uns an weniger tiefe Stellen begaben und hier noch ein paar Noodies - nicht nur dalmatinerfarben - sondern blau fluoreszierende und orange-weiss gepunktete sowie einen weiteren Drachenkopf bewunderten. Der Tauchcomputer zeigte bei diesem Tauchgang als Minimaltemperatur gerade mal noch siebzehn Grad an!

Zurück im Dive Center konnten wir auch an diesem Tag das obligate Bier/Radler nicht ausschlagen. So hockten wir uns wieder gemütlich auf die Klappstühle vor der Garage und erzählten ein bisschen von unserer Weltreise und tauschten Taucherlebnisse aus.

Im Autocamp Slanica warteten schon die Jasskarten und die Pizzaresten von Nicole auf uns. Der Apèro wurde dann gekonnt noch um ein paar Darvida mit Humus/Tomate und Gurken erweitert. Danach waren wir zu müde zum Kochen und so wir spazierten ohne Plan aber hungrig - Prisca zudem mit neuer Fisur, denn sie war beim Frizerski Nicole - ins Dörfchen Murter und suchten uns ein Restaurant aus, in dem wir Speisekarten lasen und anderen auf die Teller schauten. Schnell wurden wir fündig. Patrick und Andreas gönnten sich ein Lamm vom Spiess, Prisca einen Calamar vom Grill und Nicole entschied sich für ein Kalbskotelett. Da wir noch zwei Vorspeisen zum Teilen hatten, frittierte Crevetten und Dalmatischen Rohschinken, war dies definitiv viel zu viel Essen. Der Rotwein war leicht und schmeckte uns, jedoch mussten wir auch hier die zweite Flasche angefangen mitnehmen. 


Und etwas weiteres haben wir gelernt: Als Apèro oder auch zum Essen trinkt man hier in Kroatien oftmals Mischmasch: Fanta mit Rotwein. Schmecken tut dies wie Sangria ohne Früchte, dafür mit Kohlensäure.

Spezialrubrik: Die schüsigen Büsi vom Campingplatz, welche Nicole zwischenzeitlich adoptiert hatte!

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